10. September 2023
Herbst
Nun, nachdem die große Sommerhitze überstanden ist und die Nächte angenehm kühler werden, wird es langsam herbstlich. In den höheren Lagen hat sich bereits der erste Schnee eingestellt, der allerdings schon wieder weggeschmolzen ist. Ein Zeichen der Vergänglichkeit, wie vieles im Leben. Mit zunehmendem Alter nimmt man diese Veränderungen bewusster wahr als in der Jugend, wo der Gedanke an die Endlichkeit des Lebens noch keine Bedeutung hat. Aber die Realität sieht anders aus und so kommt es, dass der Eine früher und der Andere später das Ende der Reise erreicht. Und für gar einige Kameraden waren in den letzten zwei Jahren die Reise zu Ende.
Ich möchte daher nur einige davon in Erinnerung bringen, die maßgeblich an unserer Mineraliengemeinschaft Anteil hatten: Kofler Karl, Konrad Verant, Hubert Giuntini, Florian Mair, Peter Mair, Kiem Hias, Siegfried Pasini, Gufler Franz, und als letzter Ernst Hofer.
Ernst lebte in den letzten Jahren sehr zurückgezogen, nachdem er vor mehr als 10 Jahren einen schweren Schlaganfall erlitten hat. Er war ein begeisterter Fotograf und seine Blumenbilder schmückten die Wände seiner Wohnstube. Als Tierpräparator hielt er viele Exemplare in seinem Keller, dazu eine große Zahl an Schmetterlingen, den restlichen Raum im Untergeschoß seines Hauses füllten große Mineralienschränke. Teile seiner Sammlung hat er schon zu Lebzeiten an das Naturmuseum Bozen abgegeben. Ich hatte das Glück ihn wenige Wochen vor seinem Ableben noch einmal besuchen zu können. Ihm und allen Anderen wollen wir in einer Schweigeminute gedenken und uns an die Endlichkeit erinnern, da irgendwann für Jeden der Herbst anbricht.
„Glück Auf“
Georg Unterrainer