25. November 2021

Liebe Freunde, liebe Mineraliensammler und Sammlerinnen,

 

Ein weiterer Sommer wie der des Vorjahres ist vorüber und leider auch die Hoffnung, der Spuk von Ausgangsbeschränkungen und Vorschriften möge sich nicht wiederholen. Aber das war`s dann wohl, das heißt, es beginnt alles wieder von vorn und die gewonnene Freiheit vom letzten Sommer ist wieder dahin. Aber die Ungeduld vieler Menschen und die Unbelehrbarkeit Einiger haben dazu beigetragen, dass uns nun die gleiche Situation droht.

Nun, was das Vereinsleben betrifft so hat sich den Sommer über nicht viel verändert, in den einzelnen Sektionen vielleicht, aber auch da ist nicht viel durchgedrungen. Aber ich gehe davon aus, dass zumindest die jungen Sammler den schönen Sommer genutzt haben und in die Berge gezogen sind um nach den verborgenen Schätzen zu suchen.

Die durch die Pandemie erzwungene Vorsicht hat die Kommunikation unter den Vereinen stark gelitten, Versammlungen und Veranstaltungen sollten unterbleiben und wenn, dann unter erschwerten Umständen. Auch wenn einige Börsen und Veranstaltungen trotzdem stattgefunden haben, die Angst und Unsicherheit war überall spürbar. Ein herzlicher Austausch unter Freunden und Bekannten kann so nicht stattfinden, mit verhülltem Gesicht und Abstand. Und die Arglosigkeit und Unbelehrbarkeit Einiger (oder Vieler) haben nun dazu geführt, wovon allenthalben gewarnt worden war.

Nun schaut der Winter bereits zum Fenster herein und zumindest die Sammelsaison im Gebirge ist vorüber. Aber es gibt noch Fundstellen in tieferen Lagen, z.B. jene von Vignola oder Cinquevalli, aber die interessieren nur die Micromounter. Aber allein macht es keinen Spaß und außerdem ist diese Sorte Sammler dünn gesät. Dabei ist gerade diese Sammeltätigkeit zu jeder Jahreszeit praktikabel, weil man notfalls in den alter Kisten und Beständen immer noch was finden kann. Allerdings ist es etwas anspruchsvoll, aber wer seine Kenntnisse erweitern will und Lust und Geduld zum Entdecken mitbringt wird staunen, was die Natur zu bieten hat. Allerding gehört ein Mikroskop dazu um die Winzlinge aufzuspüren, aber gerade die Kleinsten sind die Schönsten. Dass man diese Stücke nicht einfach so herzeigen kann oder in die Vitrine stellen, hält wohl die meisten Sammler davon ab, sich damit zu beschäftigen. Schade eigentlich, denn es ist zudem ein wissenschaftlicher Aspekt mit dabei, so mancher Neufund ist in diesem Zusammenhang getätigt worden.

Gerade jetzt in dieser von Corona beherrschten und von der kalten Jahreszeit erzwungenen Sammelpause wäre dies eine Alternative und die Gelegenheit, seine Kenntnisse zu erweitern oder zu verbessern. Wer Lust dazu empfindet kann sich im Internet z.B. unter Mineralienlexikon Hilfe holen oder das Angebot des VMS (siehe unter Vereine )nutzen.

Allen Sammlern und Sammlerinnen wünsche ich somit einen kurzweiligen Winter und ein gesundes Erwachen im kommenden Frühjahr.

„Glück Auf“

Georg Unterrainer

5. Mai 2021

Liebe Mineraliensammler und Sammlerinnen,

Mittlerweile schreiben wir das Jahr 2021 und seit Beginn der Pandemie im Frühjahr letzten Jahres ist Funkstille, zumindest unter den Vereinen. Wohl kam im Sommer etwas Hoffnung auf, aber Veranstaltungen und dgl. waren nicht möglich. Auch die Verbindung innerhalb der Vereine war schwierig, ein Telefonat ersetzt kein persönliches Gespräch und ein E-Mail keine Diskussion. Das war´s dann und nach nunmehr mehr als einem Jahr treten wir noch immer auf der Stelle.

Eigentlich bin ich enttäuscht darüber, dass niemand meinem Aufruf zum Schreiben nachgekommen ist. Aber es mag wohl Allen gleich ergangen sein wie mir, dass die Erwartungshaltung jeden Tag auf die Zukunft gerichtet war (und ist) und jeden Gedanken an die Vergangenheit verdrängte. Und obwohl bisher Zeit genug gewesen wäre Vergangenes aufzuarbeiten, so ist es doch, mangels Kontakt zu Gleichgesinnten, dabei geblieben, den eigenen Kram zu ordnen. Und so ist ein Jahr vergangen, ein Jahr zum Vergessen, und ob im diesjährigen Sommer sich etwas bessert steht in den Sternen.

In den letzten 50 Jahren waren viele Unfälle mit Todesfolge unter den Sammlern zu beklagen. Als Letzter kam Florian Mair auf tragische Weise ums Leben, zwar nicht beim Sammeln aber immerhin in seinen geliebten Bergen. Aus gesundheitlichen Gründen oder im hohen Alter verabschiedeten sich für immer unser treuer Freund aus Innsbruck Richard Etzenberger, Konrad Verant und Karl Kofler. Letzterer war zusammen mit seinem Bruder mein erster Sammelpartner. Karl war bis zum letzten Tag wohlauf, nach dem Tod seiner Frau vor wenigen Monaten recht einsam, trotz Allem aber wie immer stets guter Dinge. Es blieb keine Zeit sich von ihm zu verabschieden, das leidige Ausgangsverbot wegen der Pandemie vereitelte einen letzten Besuch. Allen, auch den Nichtgenannten wollen wir ein freundschaftliches Andenken bewahren. Nicht zuletzt deswegen habe ich in den letzten Wochen einige meiner alten Kumpane aufgesucht, denn man sollte seine Freunde zu Lebzeiten besuchen, denn Blumen aufs Grab kommen zu spät.

Deswegen möchte ich einmal mehr besonders an die jungen Sammler appellieren, Kontakte auch mit alten Sammlern zu pflegen, sie können viel erzählen und mancher Tip hat noch heute Gültigkeit. Im Übrigen ist es eine schöne Geste, stärkt die Gemeinschaft und ist gegen das Vergessen!

„Glück Auf“

Georg Unterrainer